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Runder Tisch soll Weichen für künftige Wohnungspolitik stellen

In Leinfelden-Echterdingen fehlt Wohnraum. Um die Situation zu verbessern und vor allem dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu begegnen, hat der Gemeinderat vor gut sechs Jahren das Handlungsprogramm Wohnen beschlossen.

Neue Wohngebäude, davor ein Spielplatz und grüne Bäume in einem Stadtentwicklungsgebiet
Foto: Bergmann

Basis war ein Gutachten über den Wohnungsmarkt in der Stadt. Der Wohnungsbestand sollte entsprechend der Bedarfsanalyse bis zum Jahr 2030 um 2.000 Wohnungen wachsen. Weil gleichzeitig mit 1.000 wegfallenden Wohnungen gerechnet wurde, seien gemäß Gutachten in dieser Zeit insgesamt 3.000 neue Wohneinheiten (WE) erforderlich. Die Zahl der Wohnungen in LE sollte demnach bis 2030 auf 20.378 ansteigen.

Sechs Jahre später: Erkenntnisse und Chancen

Im Handlungsprogramm war eine Evaluation vorgesehen, die kürzlich den Mitgliedern des Technischen Ausschusses vorgestellt wurde. Das Ergebnis: Die Ziele des Handlungsprogramms werden voraussichtlich nicht erreicht. Das Planungsamt geht davon aus, dass bis 2030 rund 2.599 neue Wohnungen entstehen können. Insbesondere bei der Schaffung von neuem gefördertem oder preisgedämpften Wohnraum wird die Zielsetzung verfehlt. Sie steht und fällt mit dem Bau neuer Häuser im Außenbereich – wo die damals geplante Zahl deutlich verfehlt wird.

Stadtverwaltung hält an Wohnzielen fest

Am gesetzten Ziel, den generellen Mangel an Wohnraum und den besonderen Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu lindern, wird die Stadtverwaltung festhalten. Es soll ein langfristiges, tragfähiges und zugleich flexibles Modell entwickelt werden, das auf Veränderungen in der Bauwirtschaft und am Wohnungsmarkt reagieren kann.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Überarbeitung der städtischen Richtlinien zur Entwicklung und Vergabe von Wohnbauland. Zudem soll untersucht werden, ob städtebauliche Verfahren künftig mit weniger Beschränkungen und Vorgaben gestaltet werden können.

Darüber hinaus wird eine Evaluation der städtischen Flächen zur Baulandentwicklung und Wohnraumschaffung durchgeführt. Auch eine Nutzung von minder- oder ungenutzten Gewerbeflächen für den Bau von Wohnhäusern ist angedacht.

Runder Tisch soll neue Impulse bringen

Bis Ende des Jahres 2025 plant die Stadtverwaltung, einen Runden Tisch einzuberufen. Vertreter der Stadtverwaltung, der Wohnungswirtschaft, der Sozialverbände, des Mieterschutzbundes sowie des Gemeinderates sollen darin vertreten sein und bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen mitwirken.