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Kommunale Treibhausgasbilanz

Die Erfassung der Treibhausgasemissionen stellt eine wichtige Grundlage und ein wichtiges Steuerungselement für die Planung kommunaler Klimaschutzaktivitäten dar. Sie hilft der Kommune dabei, das Thema Klimaschutz öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren.

Der Stadtverwaltung zeigt eine solche Treibhausgasbilanzierung zudem die wesentlichen Maßnahmenbereiche und -bedarfe auf. Des Weiteren können zielgerichtet Handlungsschwerpunkte und Prioritäten gesetzt werden. Auch kann rückblickend die Wirkung von Klimaschutzmaßnamen bewertet werden.

Bilanzierungsmethodik

Die Treibhausgasbilanzierung erfolgt in Leinfelden-Echterdingen mittels des Bilanzierungstools BICO2BW. Dieses wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft entwickelt und entspricht dem bundesweit etablierten BISKO-Standard, der durch die Standardisierung eine Vergleichbarkeit mit anderen Kommunen ermöglicht.

Die Bilanzierungsmethodik wird als endenergiebasierte Territorialbilanz (Verursacherbilanz) bezeichnet. Bei dieser werden alle in einer Kommune anfallenden Verbräuche auf Ebene der Endenergie – sprich Energie, die beispielsweise am Hauszähler gemessen wird – erfasst und den verschiedenen Verbrauchssektoren zugeordnet. Über spezifische Emissionsfaktoren werden daraufhin die Treibhausgasemissionen berechnet. Weiterhin ist die Treibhausgasbilanz witterungsbereinigt, was zusätzlich eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Bilanzjahren zulässt.

Treibhausgasbilanz Leinfelden-Echterdingen 2019 (Gesamtstadt)

Im Jahr 2019 beliefen sich die Treibhausgasemissionen in Leinfelden-Echterdingen auf rund 280.500 Tonnen CO2-Äquivalente (t CO2e), was einem Pro Kopf-Ausstoß von 7,0 Tonnen CO2e entspricht. Die Maßeinheit CO2e dient zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase. Dies sind dem Kohlenstoffdioxid unter anderem auch Methan und Lachgas. 

Kreisdiagramm zur Treibhausgasbilanz der Gesamtstadt LE

Mit 35 % verursachen die privaten Haushalte den größten Teil der Treibhausgasemissionen. Neben Ein- und Mehrpersonenhaushalte fallen hierunter auch Gemeinschaftsunterkünfte sowie kommunale Einrichtungen, die dem Wohnzweck dienen.

Weitere 2 % der Emissionen ist den kommunalen Einrichtungen zuzuordnen. Hierunter fallen die Verwaltungsgebäude, kommunale Schulen und Kindertagesstätten sowie andere kommunale Gebäude und Infrastrukturanlagen aus den Bereichen Wasser/Abwasser und Abfall. Überdies wird auch die Straßenbeleuchtung berücksichtigt.

Der Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) trägt 29 % zu den Emissionen bei. Hierunter fallen auch Betriebe des verarbeitenden Gewerbes mit weniger als 20 Mitarbeitern und die damit nicht dem Bereich Industrie zugeordnet werden. Ferner werden hier landwirtschaftliche Betriebe berücksichtigt.

Der Sektor Industrie verursacht 13 % der Treibhausgasemissionen. Diesem zugeordnet sind alle Unternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten.

Auf den Verkehrsbereich entfallen die restlichen 21 % der Treibhausgasemissionen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Binnen-, Durchgangs- sowie Quell-/Zielverkehr im Straßenverkehr (MIV, LKW, LNF) sowie öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV).

Treibhausgasbilanz Leinfelden-Echterdingen 2019 (Verwaltung)

Herausgelöst aus der gesamtstädtischen Treibhausgasbilanz werden auch die Treibhausgasemissionen der Stadtverwaltung erfasst – zumindest jene, die auf den Strom- und Wärmeverbrauch zurückzuführen sind.

Der Grund dieser Differenzierung besteht zum einen darin, dass ein wesentliches Augenmerk auch auf die Emissionen gelegt werden soll, die in der direkten Entscheidungs- und Weisungshoheit der Stadtverwaltung liegen. Zum anderen möchte die Stadtverwaltung hierdurch ihre Vorbildfunktion wahrnehmen, dass diese das, was der Gesetzgeber den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen abverlangt, auch zum Maßstab des eigenen Handelns macht und so die Stadtgesellschaft inspirieren und motivieren möchte, ihren Teil zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 beizutragen.

Wie dem Diagramm (siehe unten) zu entnehmen ist, beliefen sich die Treibhausgasemissionen der Verwaltung im Jahr 2019 auf rund 6.200 Tonnen CO2e. Dies entspricht einem Anteil von 2,2 % der gesamtstädtischen Emissionen.

Kreisdiagramm zur Treibhausgasbilanz der Stadtverwaltung LE

Mit 31 % entfällt der größte Anteil der Treibhausgasemissionen auf Schulen und Kitas. Danach folgen die Verwaltungsgebäude (11 %), Schwimmbäder (11 %), Wohngebäude (10 %), Sportplätze (7 %), Straßenbeleuchtung (6 %) und schließlich die Anlagen der Wasserver- und Entsorgung (6 %). Die restlichen 19 % entfallen auf sonstige Gebäude wie Kultureinrichtungen und Feuerwehrhäuser.