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Partnerschaft mit Tradition Manosque in der Provence

„Der Bau Europas ist nicht das Vorrecht der Regierenden“, sagte Robert Honde, Bürgermeister von Manosque, in seinem Grußwort zum 25-jährigen Geburtstag der Städtepartnerschaft zwischen Leinfelden-Echterdingen und Manosque. Denn Verträge schafften nur die juristische Grundlage, um Völker miteinander zu verbinden. „Aber es liegt an jedem von uns, den politischen Willen zu zeigen und den europäischen Gedanken voranzubringen.“ Und sein Nachfolger, Bürgermeister Jeanmet-Peralta, wünschte sich beim 30-jährigen Jubiläum, „dass unsere Partnerschaftsgremien die ausgezeichneten Verbindungen, die sie geknüpft haben, noch fester zusammenschweißen“.

Historischer steinerner Wegweiser mit Aufschift "Nach Manosque 883 km"
Gäste sitzen bei Sonnenschein in einem Manosquer Straßencafé (rechts: ein Brunnen)

Bürgerschaftliches und privates Engagement sind groß geschrieben

Dafür engagieren sich die Bürgerinnen und Bürger beider Städte seit 1973 mit viel Begeisterung: Schulklassen und Kulturinitiativen, Musik- und Sportvereine, Betriebe und Fachgeschäfte, Stadtjugendring und Stadtseniorenrat – sie alle haben durch einen besonders regen Austausch in den Hügeln der Haute-Provence und auf den Fildern eine lebendige Freundschaft geschaffen.

Das von beiden Städten geförderte offizielle Besuchsprogramm wird immer auch durch private Begegnungen ergänzt. Dank der direkten Kontakte der Menschen in Manosque und Leinfelden-Echterdingen ist die Partnerschaft inzwischen tief verwurzelt. Vom Europarat wurde sie 1983 als mustergültige Städtepartnerschaft mit der Europaflagge ausgezeichnet.

Inzwischen hat sich die Freundschaft zu Manosque zur deutsch-italienisch-französischen Städtepartnerschaft weiter entwickelt: Angeregt wurde die trilaterale Partnerschaft durch die Freunde in Manosque, denn die norditalienische Stadt Voghera ist seit vielen Jahren mit der französischen Partnerstadt verbunden. Am 15. September 2001 wurde die Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister von Voghera, Manosque und Leinfelden-Echterdingen in der Filderhalle unterzeichnet.

Die Stadt mit den Hügeln – Manosque im Kurzüberblick

Manosque liegt auf halbem Weg zwischen den Alpen und dem Mittelmeer, im Herzen der Haute-Provence mit ihrem außergewöhnlich milden, trockenen und sonnigen Klima. Auf 380 Metern Höhe gelegen, ist die Stadt umgeben von vier bewaldeten oder mit Olivenbäumen bepflanzten Hügeln. Die Bergrücken des Espel und der Thomassine versperren dem Nordwind den Weg. Vor der offenen Südseite blinkt das Band der Durance. Über diesem herrlichen Blick wölbt sich der klarste Himmel von Frankreich an 300 Sonnentagen im Jahr.

Lavendelfelder in der Haute-Provence
© Barbara Tilke

Vom Mont d’Or aus bietet sich der schönste Blick auf Manosque. Der birnenförmige Grundriss der Altstadt zeigt noch genau den Verlauf der Stadtbefestigung. Bei einem Spaziergang durch das „Centre Ancien“ erschließt sich der Charme der Plätze und Gebäude, der Mauern aus Stein und der Lehmstrohwände, der engen, gewundenen Gassen und der sehenswerten Hauseingänge, der zahlreichen Türme und der beiden erhaltenen Stadttore aus dem 12. Jahrhundert.

Vom Marktflecken zum Technologiezentrum

Als kleiner Marktflecken zählte Manosque lange Zeit nur etwas mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Anfang der 1960er-Jahre sorgte dann die Ansiedlung zahlreicher Hochtechnologie-Unternehmen, darunter das Atomforschungszentrum Cadarache, für einen riesigen Boom. Heute leben rund 22.000 Menschen in der Stadt. Moderne kulturelle, sportliche und schulische Einrichtungen sowie zahlreiche städtische und private Dienstleistungsbetriebe sorgen für beste Lebensqualität.

Außerhalb der Stadtmauern finden sich zwischen Industrieparks und Handelszentren neue Wohnsiedlungen und Kulturzonen, Sportanlagen und Obstgärten. Die Stadt bemüht sich darum, ihren guten landwirtschaftlichen Ruf zu erhalten und besonders die Oliven, die Äpfel und den Wein wieder groß herauszubringen.

Mehr Infos finden Sie auf dem offiziellen Stadtportal von Manosque.