Erweiterung der Schulkindbetreuung in LE beschlossen Stadt schafft 90 neue Plätze
Der Gemeinderat hat am Dienstag vergangener Woche in seiner Sitzung einstimmig der Erweiterung der Schulkindbetreuung um 90 zusätzliche Plätze sowie Stellenanteilen zur Betreuung und Verwaltung zugestimmt.
Damit wird auf den steigenden Bedarf an Betreuungsangeboten für Grundschulkinder reagiert, dessen Nachfrage das vorhandene Platzangebot übersteigt.
Ab 2026 gilt bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dies führt zu Herausforderungen besonders in Bereichen wie Personal, Raumplanung und Organisation. Oberbürgermeister Otto Ruppaner betonte, dass die Plätze und Stellen für eine bessere Gestaltung erforderlich sind.
„Wir haben Ganztagesbetreuung an Schulen, aber auch eine lange Warteliste für Plätze. Gerade für Neuankömmlinge brauchen wir diese.“
Rechtsanspruch ab 2026 bringt neue Anforderungen
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist im Sozialgesetzbuch verankert und gilt von 2026 an schrittweise ab Klasse eins. Zwar richtet sich dieser Anspruch zunächst nicht an die Stadt, sondern gegen den Landkreis Esslingen als Träger der öffentlichen Jugendhilfe.
Doch sind es die Kommunen, die für ein ausreichendes Betreuungsangebot sorgen müssen, eine Pflicht, die über das Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württemberg auch rechtlich abgesichert ist.
Neue Stellen für Pädagogisches Personal geplant
Die Stadtverwaltung hat deshalb eine Organisationsuntersuchung der Schulkindbetreuung vorgenommen und daraufhin neue Stellenanteile für pädagogisches Personal beantragt. 1,3 zusätzliche Stellen für Betreuungskräfte werden nun geschaffen, um die zusätzlichen Plätze besetzen zu können.
Derzeit arbeiten die Einrichtungen mit einem Betreuungsschlüssel einer Fachkraft für 24 Kinder, was deutlich über dem vom Städtetag empfohlenen Richtwert von einer Bereuungskraft für 14 Kinder liegt. Die Stadtverwaltung fordert daher das notwendige Mindestmaß, um eine qualitativ verlässliche Betreuung sicherzustellen. Wegen Rückfragen zu den Stellenanteilen auch mit Blick auf den Haushalt sagte Dr. Carl-Gustav Kalbfell:
„Es ist eine zentrale kommunale Aufgabe, dafür zu sorgen, dass genug Stellen vorhanden sind. Die Zahl ist nicht überdimensioniert angelegt.“
Außerdem sei es laut dem Sozialbürgermeister auch nicht einfach, Personen für die Stellen zu finden und diese dann auch tatsächlich zu besetzen.
Mehr Verwaltungskapazität für bessere Koordination
Mit der Erweiterung der Betreuungsangebote steigt auch der Verwaltungsaufwand. Daher wird in der Abteilung Schulen eine neue unbefristete Vollzeitstelle für die Sachbearbeitung der Ganztagsbetreuung eingerichtet. Diese Stelle soll zentrale Koordinationsaufgaben übernehmen, insbesondere in der Abstimmung mit Schulen, Kooperationspartnern und Eltern.
Auch die Personalabteilung soll entlastet werden: Durch viele Teilzeit- und Minijob- Verträge in der Schulkindbetreuung sowie Maßnahmen zur Personalbindung und -gewinnung entsteht ein höherer Aufwand. Zusätzliche 0,5 Stellenanteile sollen künftig die Betreuung der wachsenden Zahl an Mitarbeitern im Bereich Schulkindbetreuung unterstützen.
Investition in Betreuung und Zukunft
Insgesamt verursachen die geplanten Maßnahmen jährliche Personalkosten von geschätzt 187.200 Euro. Gleichzeitig werden Einnahmen aus Entgelten und Zuschüssen in Höhe von etwa 130.000 Euro erwartet. Der Gemeinderat sieht in dieser Investition eine notwendige Maßnahme, um dem gesetzlichen Auftrag und den Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden.