Gemeinsames Projekt der Filder-VHS mit Poltawa Wichtiger Austausch in Kriegszeiten
Sieben Frauen aus der ukrainischen Partnerstadt Poltawa waren kürzlich zu Gast in der Volkshochschule LE. Grund für den Besuch war ein gemeinsames Projekt des „Adult Education Center of Poltava Region“ mit den drei Volkshochschulen Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern – die gleichzeitig die Partnerstädte von Poltawa sind.
Bei „„Urban X-Change Network II“, so der Name dieses vom Auswärtigen Amt und dem Deutschen Volkshochschulverband International organisierten Projekts, ging es darum, auf der Ebene der Erwachsenenbildung die grenzüberschreitenden Beziehungen zu fördern, das gegenseitige Verständnis zu stärken und Kooperationen in den Bereichen Bildung und Kultur zu ermöglichen. Insgesamt haben an den verschiedenen Workshops alleine rund 2.000 Menschen aus Poltawa und der ganzen Ukraine teilgenommen.
Doch wie kann man sich das über die große Distanz vorstellen? Das Internet macht es möglich, indem die verschiedenen Angebote gestreamt wurden. Es ging um deutsche Märchen und ukrainische Nationalliteratur, um Mülltrennung und Kunst aus Recyclingmaterialien, Mathematik sowie die Möglichkeiten, wie Energie und Wasser eingespart werden können. „Das gemeinsame Kochen von Teigtaschen war eines der Highlights“, sagt Svitlana Nestulya und ein wenig schmunzelnd.
„Projekte wie dieser Austausch sind gerade in Kriegszeiten extrem wichtig für die Menschen“, sagt die Ukrainerin, dadurch wisse man, dass andere an einen denken „und uns unterstützen“. Zudem würden die Teilnehmer der Workshops lernen und dadurch eine Zeitlang ihre Probleme vergessen, ergänzt sie. Sie dankte – wie auch die Vertreterinnen von den Fildern – für die interessante gemeinsame Arbeit, an deren Fortführung auf beiden Seiten ein großes Interesse besteht.
- Angriffe auf Poltawa nehmen zu Die Zahl der Luftangriffe auf Poltawa und die Region durch die russische Armee hat erheblich zugenommen. Am 4. Juni gab es beispielsweise einen Raketenangriff auf einen Übungsplatz in der Nähe von Poltawa mit zwei Toten und mehreren Verletzten. Am 3. Juli wurde gegen 8 Uhr Flugalarm ausgelöst, die Stadt eine Stunde später mit Drohnen angegriffen. Getroffen wurden circa 30 zivile Gebäude. Dabei sind vermutlich zwei Menschen getötet und 47 verletzt worden. Die Menschen fühlen sich ständig bedroht, spüren permanent die Gefahr, heißt es aus Poltawa, wo immer mehr Schutzräume gebaut werden.