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Leinfelden diskutiert die Zukunft seiner Mitte

Wie soll sich das Gewerbegebiet Leinfelden in den kommenden Jahren entwickeln? Welche Chancen bieten sich, um den Standort zukunftsfähig zu gestalten – für Wirtschaft, Bürgerschaft und Stadtbild?

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Foto: Bergmann

Mit diesen Fragen beschäftigten sich zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmer beim Workshop und der anschließenden Informationsveranstaltung am 2. Oktober in der Filderhalle.

Austausch an Thementischen: Perspektiven für die Stadtentwicklung

Beim Workshop am Nachmittag standen zwei Thementische im Mittelpunkt, an denen intensiv über die städtebauliche Zukunft des Gebiets diskutiert wurde. Die Teilnehmer beleuchteten unterschiedliche Perspektiven auf das Gewerbegebiet und entwickelten erste Ideen, wie es sich verändern und attraktiver gestalten lässt.

Planung für die Zukunft: Auf einer Luftaufnahme von Leinfelden markieren bunte Stecknadeln und Notizzettel Ideen und Vorschläge für Grünflächen, Spielplätze und neue Nutzungskonzepte im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekts „Leinfelden Mitte“. | Foto: Bergmann

Dabei ging es unter anderem um die Frage, welchen Nutzen Quartiersgaragen oder zentrale Parkeinrichtungen für das Gebiet bieten könnten. Ebenso wurde darüber gesprochen, wie zentrale Funktionen der Nahversorgung und die Aufenthaltsqualität langfristig gesichert werden können – ein wichtiger Aspekt für die Lebensqualität in Leinfelden. Ziel der Gespräche war es, langfristige Strategien zu entwickeln, um den laufenden Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu begegnen.

Impulse aus Reutlingen und der IBA’27

Am Abend folgte eine öffentliche Informationsveranstaltung mit spannenden Impulsen aus Praxis und Forschung. Alexander Lenk von der Robert Bosch GmbH Global Real Estate sprach über das Konzept des „offenen Campus“ und berichtete vom Reutlinger Beispiel. Dort wurde bereits ein kooperativer Wettbewerb zur Entwicklung des dortigen Bosch-Standorts in Kooperation zwischen Stadt Reutlingen und Bosch durchgeführt.

Auch hier wurden im Workshop wichtige Aspekte der Stadtplanung gesammelt. | Foto: Bergmann

Für Leinfelden soll der Blick weiter gefasst werden: Neben dem Boschwerksgelände werden auch das gesamte Gewerbegebiet, das Rathaus-Umfeld, die Bahnhofstraße und der Neue Markt in die Planungen einbezogen. Im Mittelpunkt steht dabei der sogenannte „Sprung über die Gleise“ – das Ziel, die beiden Stadtseiten räumlich und funktional miteinander zu verbinden. Geplant ist ein vielfältiger Stadtraum, der Wohnen, moderne Arbeitsplätze, Natur, Freizeit und zeitgemäße Mobilität miteinander vereint.

Ein weiterer Impulsvortrag kam von Andreas Hofer, dem Intendanten der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA’27). Er sprach über das Leitbild der „Produktiven Stadt“ – ein Ansatz, der Wohnen, Arbeiten und Leben wieder stärker miteinander verknüpft und so neue, nachhaltige Stadtquartiere schafft.

Nächste Schritte

Nach der Planungswerkstatt mit den beauftragten Planungsteams beginnt nun eine mehrwöchige Arbeitsphase. In dieser Zeit werden sich die Büros mit den vielfältigen Aufgaben rund um die städtebauliche Mitte von Leinfelden vertieft befassen.

Anfang Februar wird eine Empfehlungskommission – bestehend aus Experten, Vertretern der Stadtverwaltung sowie Mitgliedern des Gemeinderats – die eingereichten Arbeiten bewerten. Die Ergebnisse aller Büro-Teams sollen im März 2026 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.