Pfeil nach unten

Kriminalität in LE steigt leicht – Diebstähle rückläufig, Gewalt nimmt zu

Wie sicher lebt man in Leinfelden-Echterdingen? Polizeidirektor Steffen Schmidt und Polizeihauptkommissar Stephan Körber vom Revier in Leinfelden haben kürzlich im Gemeinderat das Kriminalitätslagebild 2024 der Stadt Leinfelden-Echterdingen präsentiert. Darin enthalten sind von der Polizei bearbeitete Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche.

Alttext
Foto: Heiko/Adobe Stock

Insgesamt gab es 2024 in der Stadt 1384 Fälle – „eine leichte Zunahme um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, wie Schmidt sagte. Den größten Teil machen mit 361 Fällen Diebstahlsdelikte aus, also Ladendiebstähle (59 Fälle) oder Wohnungseinbrüche (14 Fälle). „Erfreulich ist, dass es in beiden Bereichen zu einem Rückgang kam“, wie Körber sagte. Er rief dazu auf, wachsam zu sein und auf die Nachbarn aufzupassen. 

Gewalt- und Rohheitsdelikte im Fokus

Eine große Rolle spielen auch sogenannte Rohheitsdelikte oder Angriffe gegen die persönliche Freiheit, also Körperverletzungen (211 Fälle), Raub (11 Fälle) oder Bedrohungen. Insgesamt weist die Statistik 305 Taten auf, 53 mehr als 2023. Insgesamt 27 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden verfolgt. Dazu gehören drei Vergewaltigungen – alle aus einer Vorbeziehung heraus – und 16 Mal die Verbreitung pornographischer Schriften. Auch eine Straftat gegen das Leben beschäftigte die Beamten des Polizeireviers. In diesem Fall ging ein Sohn mit stumpfer Gewalt gegen seinen Vater vor, der Täter konnte festgenommen werden und sitzt immer noch im Gefängnis.

Weitere Delikte und Aufklärungsquote

Deutlich häufiger als noch 2023 musste sich die Polizei im vergangenen Jahr mit Vermögens- und Fälschungsdelikten beschäftigen (243 Mal gegenüber 161 in 2023), auch bei der Sachbeschädigung gab es einen Anstieg, was auch für Straßenkriminalität, Sachbeschädigung, Gewaltkriminalität und Häusliche Gewalt gilt. Rauschgiftkriminalität spielte eine deutlich geringere Rolle, die Zahl der Fülle ging von 65 auf 27 zurück. Das liege nach Worten Körbers am neuen Cannabisgesetz.

Insgesamt zählt die Statistik im vergangenen Jahr 640 Tatverdächte, darunter 288 Nicht-Deutsche. Immer mehr Gewalt gebe es leider bei Jugendlichen, bedauerte Schmidt, worauf man ein Auge haben werde. Die Aufklärungsquote in Leinfelden-Echterdingen liegt bei knapp 60 Prozent und entspricht damit in etwa jener der anderen Filderkommunen. Die auf 100.000 Einwohner umgerechnete Häufigkeitszahl von Straftaten beträgt 3.314 und liegt damit unter der von Filderstadt, ist aber höher als in Ostfildern. Als positiv wertete Körber, dass die Zahl der Angriffe auf Beamte zurückgegangen ist.