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So werden die Friedhöfe in LE weiterentwickelt

Der Technische Ausschuss beschäftige sich unlängst mit der Zukunft der Friedhöfe in LE. Einigkeit bestand im Gremium zu den von der Stadtverwaltung vorgestellten Plänen in Leinfelden, Musberg und Stetten.

Steinskulptur einer umarmenden Figur auf einem Friedhof mit Grabsteinen im Hintergrund
Foto: Bergmann

Auf dem Waldfriedhof Leinfelden steht vor allem die Barrierefreiheit im Fokus. Am Haupteingang soll eine Rampe eingerichtet werden. Damit insbesondere für  Rollstuhlfahrer eine ebene Oberfläche zur Verfügung steht, ist als Belag eine Asphaltdecke vorgesehen. Am Nebeneingang bei der alten Aussegnungshalle ist die Anhebung der Asphaltfläche auf das Niveau der Oberkante der bestehenden Stufe im Herbst 2025 geplant (Gesamtkosten: 70.000 Euro).

Im Jahr 2019 wurde auf dem Waldfriedhof Stetten ein erstes Grabfeld „Urnengräber im Baumhain“ eingerichtet. Auf einer Rasenfläche sind dort mehrere Bäume in einem Raster gepflanzt. Kreisförmige Pflasterzeilen kennzeichnen jeweils die Bereiche, in denen die Urnenbeisetzungen halbanonym stattfinden. Jeder Baum erhält einen Gedenkstein, auf dem die Namen der Verstorbenen auf Wunsch in Form von „Blättern“ aus Bronzeguss angebracht werden können. Die Baumhaingräber werden auf dem Waldfriedhof Stetten sehr gut angenommen. Deshalb sollen Anfang 2026 ein weiteres Grabfeld in der gleichen Gestaltung im östlichen Bereich des Friedhofes eingerichtet werden (Kosten: rund 55.000 Euro).

Auf dem Alten Friedhof Stetten ist die Thuja-hecke im südlichen Bereich in die Jahre gekommen: sie neigt zu verkahlen, es gibt viele braune Stellen. Daher soll die alte Hecke gerodet und eine neue gepflanzt werden. Der Treppenzugang entlang des Friedhofsgebäudes wird wegen gebrochener Stufenplatten dann ebenfalls erneuert. Die Umsetzung ist für Herbst dieses Jahres geplant (Kosten: 75.000 Euro).

Auch der Echterdinger Friedhof soll auf Grundlage einer Friedhofskonzeption weiterentwickelt werden. Diese will dem fortschreitenden Wandel in der Bestattungskultur gerecht werden – der Trend geht zur Urnenbestattung. Außerdem soll der Friedhof auch verstärkt zu einem Ort der Erholung im Sinne eines Parks werden, zusätzlich zum Hauptzweck als Ort der Beisetzung und der Trauer.

2016 wurde eine erste Urnenwand in die Fassade der Aussegnungshalle integriert, sie wird allerdings in wenigen Monaten vollständig belegt sein. Daher besteht nun Handlungsbedarf: Die von der Verwaltung bevorzugte Variante (A) sieht eine Kapazitätsausweitung um 135 Urnennischen vor. Diese Anzahl würde nach aktuellen Belegungszahlen die kommenden 7 bis 9 Jahre abdecken. Außerdem ist es denkbar, den Urnenhof in Richtung Norden zu erweitern. 

Die Planung sieht die Anlage eines Urnenhofs im Bereich des Friedhofzugangs von der Plieninger Straße auf Höhe der Aussegnungshalle vor. Er soll in direktem optischen Bezug zur bestehenden Urnenwand stehen; und die Anordnung der Urnenwände sieht vor, dass die bestehenden Wege- und Richtungsachsen innerhalb des Friedhofs aufgenommen werden – und so der freie Blick durch den Friedhof gewahrt bleibt.

Innerhalb des Urnenhofes werden die Urnenwände versetzt angeordnet, damit mehrere kleinere platzartige Aufenthaltsbereiche entstehen, die zusammen mit Staudenpflanzungen und Bänken eine hohe Aufenthaltsqualität für die Besucherinnen und Besucher  schaffen. Jeder Wand wird hierbei eine Bank zugeordnet, um dort verweilen zu können. Auf Ablageflächen aus Naturstein können Friedhofsbesucher Blumen ablegen.

Für die Gestaltung des Urnenhofs und die Aufstellung der Urnenwände fallen Kosten in Höhe von circa 260.000 Euro an. Dieser Variante hat der Technische Ausschuss nach einer kontroversen Diskussion  schließlich mehrheitlich zugestimmt. Der Hintergrund: Drei weitere Entwurfsvarianten (B1 bis 3) waren im Gespräch, die für den westlichen Friedhofsbereich entwickelt wurden.   Deren aufwändigere Realisierung – bedingt durch die größere Fläche und den Parkcharakter – wäre jedoch mit Gesamtkosten in Höhe von 530.000 bis zu 600.000 Euro verbunden, was angesichts der angespannten Haushaltslage keine Mehrheit im Gremium gefunden hätte.

Die endgültige Entscheidung über die komplette Friedhofskonzeption wurde zurückgestellt, da es in einigen Punkten noch Klärungsbedarf gibt, so etwa im Hinblick auf die Veränderung der Hauptachse. Sie sollte in eine Allee mit großen Bäumen umgewandelt und über seitliche Abstandsflächen und  eine einheitliche Wegebreite hervorgehoben werden. Hierfür zeichnete sich jedoch keine Mehrheit ab.