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Historischer Pfad Echterdingen

Dieser Rundgang führt Sie über 28 Stationen mit großen Info-Schautafeln durch den historischen Ortskern Echterdingens: Vom Rathaus aus dem 16. Jahrhundert gelangen Sie über das Backhaus zur Kirche, die im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Durch die Burggasse geht es weiter zu den Häusern an der ehemaligen Burgmauer, vorbei an den Gebäuden im Schafrain, die nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges erbaut wurden, zur Zehntscheuer, die 1996 an der Stelle des alten Fruchtspeichers entstand.

Nach Überquerung der Echterdinger Hauptstraße sind das Stadtmuseum und die Turmuhr aus der Werkstatt von Philipp Matthäus Hahn eine Besuch wert. Rund um die Obergasse erinnern Schweinestall und Scheuer, Nagelschmiede und Hopfendarre an das bäuerliche Leben im 18. und 19. Jahrhundert.

Der Hof Stollsteimer (früher Gasthaus „Adler“) und der Gasthof „Hirsch“ waren gern besuchte Rastplätze an der „Schweizer Straße“, einer der wichtigsten Fernverbindungsstraßen Württembergs nach Süden.

Station 1: Rathaus

„Das Rathaus, mitten im Dorf, bey der Kirch, hat zwo Stuben, eine Küche, und zwo Cammern, und unden eine Holtzstallung, und ein Keller, oben underm Dach aber Fruchtschüttenen.“, so heißt es im Echterdinger Fleckenlagerbuch von 1701. Es spricht für den Reichtum und das politische Selbstbewusstsein des Fleckens, dass trotz der unruhigen Zeiten – seit 1524 sorgte der Bauernkrieg für schwere Unruhen – dieser repräsentative Bau erstellt werden konnte. Der freistehende Fachwerkbau wurde wahrscheinlich eben im Jahr 1524 errichtet. Die Jahreszahl war in zwei Eichenbalken im unteren Stockwerk eingehauen.

Adresse:
Bernhäuser Straße 11
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 2: Haus Schimpf

Laut dem Echterdinger Historiker Adolf Murthum (1878-1940) stand hier eines der wenigen Gebäude, die – wie das Rathaus – den 30-jährigen Krieg (1618-1648) standgehalten haben. Das Haus Schimpf wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut (zuletzt 1939 und 1967), so dass kaum noch etwas von der ursprünglichen Bausubstanz erhalten ist. Im Jahr 1634, nach der Schlacht von Nördlingen, wurden in Echterdingen nicht weniger als 244 Häuser (von insgesamt 307) durch die kaiserlichen Truppen zerstört.

Adresse:
Backhausgasse 1
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 3: Gemeindebackhaus

„Da die Backöfen in den Häusern gefährlich sind, sollen Commun-Backöfen, jedoch von öffentlichen Wegen und Chausseen entfernt, errichtet werden“. So steht es in einer feuerpolizeilichen Generalverordnung vom 13. April 1808. Neben der größeren Feuersicherheit war auch der wirtschaftlichere Umgang mit Holz ein Grund für ein gemeinschaftliches Backhaus, denn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Brennmaterial rar geworden. Knapp 30 Jahre später wurde das freistehende, massive einstöckige Gebäude aus Sandsteinquadern und einem vierseitigem Zeltdach erbaut (1841/42).

Adresse:
Backhausgasse
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 4: Kirchhof mit Mauer und Pfarrwette

Der Kirchhof ist der älteste Echterdinger Begräbnisplatz. Er war im Mittelalter stark befestigt und mit Mauern und Wassergräben umgeben. Die „Pfarrwette“ und die Kirchhofmauer sind die letzten Reste dieses alten Befestigungssystems, das auch die nördlich anschließende „Untere Burg“ umfasste. Die südliche Wehrmauer wurde einer Inschrift auf dem Torbogen zufolge  wahrscheinlich 1782 renoviert. Die Wette hatte in späterer Zeit auch die Aufgabe, Wasser für Brandfälle bereit zu halten („Feuersee“); in Trockenzeiten diente sie der Bewässerung. Eine Quelle, die sie beständig mit Wasser versorgte, ist erst in den letzten Jahrzehnten versiegt.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 5: Schiff der Kirche

Bereits aus dem Jahr 1185 gibt es eine erste urkundliche Erwähnung der Kirche. Der älteste Teil des Schiffes stammt aus romanischer Zeit. An der Nordseite sind noch ein romanischer Bogenfries, ein Fenster und eine romanische Tür erkennbar. Wann die Kirche jedoch gebaut wurde, bleibt unklar, da man vom Alter des 1439 erbauten Turms wohl nicht ausgehen kann – und das ursprünglich romanische Schiff älter ist. Einige Theorien besagen auch, dass an derselben Stelle in noch früherer Zeit vielleicht eine Holzkirche gestanden haben könnte.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 6: Der Kirchturm

„Anno domini 1439, am Tag des heiligen Marcellus, ist dieser Turm begonnen worden. “ Aus dieser Inschrift (im Original in Latein) geht das Alter des 52 Meter hohen Kirchturms hervor. Daneben, ebenfalls am unteren Stock der Südseite des Turms,  befindet sich eine weitere Inschrift: „Ain Turn bin ich, maister Hainrich macht mich. “ Links darüber sind die Wappen des Zisterzienserklosters Bebenhausen sowie der Grafen von Württemberg, der Schirmvögte des Klosters, zu erkennen.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 7: Nördlicher Kirchhof

Im nördlichen Kirchhof befindet sich das Grab von Philipp Matthäus Hahn (1739–1790). Es lag ursprünglich an der nördlichen Kirchhofmauer. Der Kirchhof wurde jedoch 1829/1830 durch Hinausrücken der Mauer erweitert. Die jetzige gusseiserne Grabplatte P. M. Hahns stammt aus dem Atelier des Bildhauers Fritz von Grävenitz. Philipp Matthäus Hahn war von 1781 bis zu seinem Tode 1790 Pfarrer in Echterdingen und betrieb im Pfarrhaus seine berühmte Werkstatt (siehe Station 9).  Hahn war Pfarrer, Theologe, Astronom, Ingenieur und Unternehmer in einer Person und der bedeutendste Bürger Echterdingens.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 8: Chor der Kirche

Der hohe, spätgotische Chor wurde zwischen 1508 und 1510 aus Steinen der unteren Echterdinger Burg errichtet. Er hat innen ein Netzgewölbe mit Schlusssteinen, welche die Gottesmutter Maria, die heilige Barbara und die heilige Katharina zeigen.  Auf dem Chordach befand sich bis ins Jahr 2006 ein Storchennest, das bis 1936 von Störchen besetzt war. Die Störche waren ein Wahrzeichen von Echterdingen. Ein alter Neckname für die Echterdinger war „Aiber“ (= Adebar, alte Bezeichnung für Storch).

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 9: Das Pfarrhaus

„Das Pfarrhaus ganz nahe bei der Kirche, hat eine freie, angenehme Lage und ist gut erhalten.“ Nein, das ist keine Wohnungsannonce, sondern die Beschreibung des Amtsoberamts Stuttgart von 1851. Das 1744 im Barockstil erbaute Fachwerkhaus war zunächst verputzt. Dazu gehörten eine Pfarrscheuer mit Remise und Stallungen (1882 abgebrochen), ein Schweinestall („Schopf“), ein Hühnerhaus, ein Waschhaus (das heute als Garage benutzt wird) sowie ein 35 Ar großer Pfarrgarten. Berühmtester Bewohner war von 1781 bis zu seinem Tode 1790 Pfarrer Philipp Matthäus Hahn.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 10: Kantorentörle

Durch dieses Tor gingen die Kantoren und Pfarrer zur Kirche, darunter so bekannte württembergische Pfarrerpersönlichkeiten wie Philipp Matthäus Hahn (1781-1790), Viktor Matthias Bührer (1809–1828), Johann Christian Friedrich Burk (1860-1875), Theophil Wurm (1892/93) als Vikar seines Vaters, des Echterdinger Pfarrers Paul Wurm, und der Dichter Albrecht Goes als Vikar (1930-1931).

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 11: Ehemaliges Schulgebäude

Das Schulhaus wurde zwischen 1865 und 1867 hinter dem damals noch stehenden älteren Schulhaus (Frühmesserhaus) aus Sandstein errichtet. Im unteren Stockwerk befanden sich drei Klassenzimmer, jedes war für etwa 90 Kinder berechnet. Darüber befanden sich zwei Lehrerwohnungen. Als erster Schulmeister konnte sie Georg Gottfried Gaiser (1798-1871) – die Familie Gaiser stellte mehrere Schulmeister – beziehen. Das alte, auf dem Platz davor befindliche Schulgebäude, ein Fachwerkbau, nämlich das schon 1420 erwähnte Frühmesserhaus, wurde abgerissen, weil es den Anforderungen nicht mehr genügte.
 
Bei dem schweren britischen Luftangriff vom 15./16. März 1944 ist das Schulgebäude vollkommen ausgebrannt, nur die Außenmauern blieben stehen. Nach Kriegsende wurde es 1946 für 30.000 Reichsmark an die 1914 gegründete Echterdinger Spar- und Darlehenskasse (seit 1960 Echterdinger Bank) verkauft. Aus der Schulhausruine wurde 1948/49 ein modernes Bank- und Lagergebäude. Seit 1999 wird das Gebäude gastronomisch genutzt.
 
Bereits 1914 war in der Brühlstraße ein weiteres Schulgebäude eingeweiht worden: die heutige Zeppelinschule. Auch dieses Gebäude wurde durch den Luftangriff zerstört.

Adresse:
Burgstraße
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 12: Kirchbeckenhaus

Hier wurde Jakob Auch im Februar 1765 als Sohn des Bäckers („Kirchbeck“) Andreas Auch geboren. Jakob Auch gilt als der begabteste und talentierteste Schüler des Pfarrers Philipp Matthäus Hahn (1739-1790). Auch, der schon in Kornwestheim zu Hahn gestoßen war, absolvierte zunächst eine Lehre als Feinmechaniker. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1782 und der erneuten Heirat des Vaters wurde er ganz in die Familie Hahn aufgenommen. Später machte er Karriere und wurde Hofmechanicus in Weimar, wo er nach mehr als vierzigjähriger Tätigkeit im Jahr 1842 verstarb.

Adresse:
Burgstraße 3
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 13: Häuser an der ehemaligen Mauer der Burg: Burgbereich

In diesem Bereich war im Mittelalter der östliche Teil der 1281 erstmals urkundlich erwähnten Mauer der „Unteren Burg“. Darunter hat man sich ein ummauertes Steinhaus mit einem Turm und einem Tor vorzustellen. In noch früherer Zeit war dieser Bereich der sogenannte Herren- oder Fronhof. Die Burg war Sitz des Ortsadels, der Herren von Echterdingen. Sie waren die Lehnsleute der Welfen beziehungsweise der Pfalzgrafen von Tübingen. Ungefähr seit Anfang des 16. Jahrhunderts existiert die Burg nicht mehr und die Steine des Turms wurden zum Bau des neuen Chors der Kirche und für den Kirchenumbau verwendet.

Adresse:
Burgstraße 7
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 14: AOK-Gebäude

Das AOK-Gebäude im Schafrain – das erste auf den Fildern – wurde in den Jahren 1913 bis 1915 erbaut. Der Bauplatz im Bereich der ehemaligen „Unteren Burg“ wurde dem Ortskrankenkassenverband Stuttgart von der Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Im Untergeschoss wurde das erste – und für lange Zeit einzige – öffentliche Bad in Echterdingen eingerichtet. Der moderne Flachdachanbau stammt aus dem Jahr 1962. Auf dem Gelände soll sich früher ein „94 Schuh tiefer, rund ausgemauerter Ziehbrunnen“ befunden haben, der zur „Unteren Burg“ gehörte.

Adresse:
Burgstraße 9
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 15: Im Schafrain

Auf dem Pfeiler der Hofeinfahrt ist ein steinerner Kopf unbekannter Herkunft („Mondstein“) zu sehen. Der Torpfeiler trägt die Jahreszahl „1784“. Der steinerne Kopf gibt viele Rätsel auf. Er ist möglicherweise älter als der Torpfeiler und sollte vielleicht der Dämonenabwehr dienen. Hier im Schafrain und in der angrenzenden oberen Burgstraße saßen im 16., 17. und 18. Jahrhundert die großen und einflussreichen „Schafrainbauern“. Sie hatten gut 300 Jahre lang fast immer das Schultheißenamt inne und stellten die meisten Gemeinderäte. Die Stäbler stellten allein sechs Mal den „Schultes“. Darunter befand sich der oft genannte, schlagfertige Gesprächspartner des Herzogs Carl Eugen und Erbauer des „Hirsch“, Johann Ludwig Stäbler (aus dem Hof Burgstraße 12). Auch die Stoll waren reiche und einflussreiche Bauern, verschwägert mit den Schultheißen Murthum und selbst mit Sitz und Stimme im Gemeinderat.

Adresse:
Schafrain                                                    
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 16: Ehemaliges „Kinderschüle“

In der 1911/12 errichteten Kleinkinderschule wurden bis zu 80 Kinder von einer Schwester betreut. Nachdem im Zweiten Weltkrieg durch den schweren Luftangriff vom 15./16. März 1944 beide Echterdinger Schulgebäude zerstört worden waren (siehe Station 11 ), wurde in der Kleinkinderschule zunächst ein „Notschulbetrieb“ eingerichtet. Das Gebäude diente bis um 1965 als Schule. Auch das „Kinderschüle“ steht auf historischem Boden: Hier befanden sich früher Schafscheuer und Schafwette. Im Mittelalter war es der Bereich der „Unteren Burg“ bzw. des Fronhofs (siehe Station 13 ).

Adresse:
Schafrain 2
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 17: Zehntscheuer

Die Zehntscheuern spielten im mittelalterlichen Feudalsystem als Fruchtspeicher eine wichtige Rolle. Die Echterdinger Zehntscheuer war im Besitz des Klosters Bebenhausen und wurde bereits 1356 erstmals urkundlich erwähnt. 1535 kam die Zehntscheuer dann in den Besitz Württembergs. Am 15./16. März 1944 wurde die Zehntscheuer, die als eines der wenigen Gebäude in Echterdingen den 30-jährigen Krieg (1618-1648) überdauert hatte, durch einen britischen Luftangriff vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1952/53. Dennoch führte der schlechte bauliche Zustand 1992 zum Abriss und im Oktober 1996 wurde an gleicher Stelle der zweite Neubau nach dem Krieg eingeweiht.

Adresse:
Maiergasse 8
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 18: Maierhöfe

Die Geschichte der Echterdinger Maierhöfe reicht weit ins Mittelalter zurück und steht in Verbindung mit dem Zisterzienserkloster in Bebenhausen, das beträchtlichen Grundbesitz in Echterdingen besaß. Ein Hof („grangia“) des Klosters in Echterdingen wird bereits in einer Papsturkunde des Jahres 1229 erwähnt. Im Jahr 1358 gab das Kloster Bebenhausen die Eigenbewirtschaftung seiner Güter und den dazugehörigen Klosterhof auf. Der Klosterhof wurde in mehrere Einzelhöfe, die Maierhöfe, aufgeteilt. Im 12. und 13. Jahrhundert, als noch die Herren von Echterdingen die „Untere Burg“ bewohnten, standen an der Stelle der Maierhöfe die Unterkunftsräume für das Gesinde der Burgherren.

Adresse:
Maiergasse 7, 9 und 11
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 19: Stadtmuseum und Turmuhr

Das Gebäude des Stadtmuseums wurde 1937 fertiggestellt. Das belegt auch die Jahreszahl auf dem Schlussstein über dem Eingang. Das Haus, das bis 1968 der Sparkasse ein Heim gab, wurde 1944 durch einen Fliegerangriff stark beschädigt. Erst 1950 erfolgte dann der Wiederaufbau. Das geschichtsträchtige Gebäude wurde 1974 zum Heimatmuseum und später Stadtmuseum. Auch vor dem Gebäude sind historische Überbleibsel zu finden. Wie zum Beispiel der alte Brunnenstock des „unteren Brunnens“, ein alter Rundtrog und die Turmuhr, die aus der Kornwestheimer Werkstatt Philipp Matthäus Hahns stammt.

Adresse:
Hauptstraße 79
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 20: Die Obergasse

In der Obergasse dürfte sich die urkundlich erwähnte, längst abgegangene „Obere Burg“ befunden haben. Jedenfalls gehört sie zum uralten Kernbereich des Ortes.

Adresse:
Obergasse
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 21: „Schopf“ beim „Dragoner-Haus“

Der Schweinestall („Schopf“) wurde wohl im frühen 19. Jahrhundert errichtet. Karl Friedrich Stäbler (1860-1910), ein Besitzer des Hofs, diente bei den Württembergischen Königin-Olga-Dragonern in Ludwigsburg. Er gab Familie und Hof den Namen. Die Schweinehaltung diente lange Zeit der bäuerlichen Selbstversorgung. Gefüttert wurden sie weitgehend mit Abfällen. In der Beschreibung des Amtsoberamts Stuttgart von 1851 heißt es: „Nicht unbedeutend und ebenfalls im Zunehmen begriffen ist die Schweinzucht; viele Landschweine, die bayerischen sind in neuerer Zeit nicht mehr gesucht, werden gemästet und teilweise auswärts verkauft.“

Adresse:
Kleine Obergasse 20
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 22: Scheuer Alber

Die Scheune im Oberdorf ist ein schönes Beispiel für eine gut erhaltene, wohl bald nach dem 30-jährigen Krieg erbaute Fachwerkscheuer. Die Scheuer hat den schweren britischen Luftangriff vom 15./16. März 1944 überdauert. Bei diesem Angriff wurden in Echterdingen 105 Scheuern vernichtet.

Adresse:
Kleine Obergasse 22
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 23: Limbächer Hof mit Brunnen

Der Hof ist eines der letzten gut erhaltenen Gehöfte. Ein giebelständiger Fachwerkbau aus dem 17.-18. Jahrhundert bildete das Hauptgebäude. Dazu steht quer die Scheuer mit Stallungen. Die dritte Hofseite (Wasch-, Backhaus und Remise) wurde erst im 19. Jahrhundert gebaut. Vor dem Haus befindet sich ein Brunnen mit einer großen, gemauerten, unterirdischen Brunnenstube.

Adresse:
Obergasse 29
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 24: Nagelschmiede

In der Echterdinger Ortschronik von Adolf Murthum (1878-1940) heißt es: „Von den Handwerkern eines Bauerndorfes tritt ganz besonders der Schmied in Erscheinung, wenn er das glühende Eisen mit weithin tönenden Hammerschlägen auf dem Amboss bearbeitet, dass die Funken sprühen, wenn er ein paar schwere Bauerngäule vor der Schmiede beschlägt, wenn er auf das Rad eines Bauernwagens, das ihm der Wagner brachte, einen starken Reif aufzieht, oder früh am Morgen und spät am Abend den Bauern ihre Sicheln und Sensen dengelt.“
Die Schmiedewerkstätte in der Obergasse wurde, nachdem sie 1881 das württembergische Oberamt genehmigt hatte, von Christian Howald erbaut.

Adresse:
Obergasse 17
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 25: Hopfendarre

(Auch) das Hopfentrockenhaus wurde 1885 durch den Schmied Christian Howald erbaut. Der Hopfenanbau in Echterdingen war lediglich eine kurze Erscheinung. Er hatte seinen Anfang in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts und endete bereits wieder in der Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Dennoch gründete sich bereits 1893 in Echterdingen ein Zweigverein des Deutschen Hopfenbauvereins.

Adresse:
Obergasse 21
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 26: Hof Stollsteimer

Der ehemalige Gasthof „Adler“ ist ein verputzter Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert. Unter der gepflasterten Hofeinfahrt befindet sich noch heute eine große gemauerte Brunnenstube (siehe Station 19). Auffallend und ungewöhnlich sind der große zur Straße geöffnete Rundbogeneingang und die Pfeiler, von denen teilweise das Obergeschoss getragen wird. Vor dem Haus befand sich bis 1800 der „Lutscherbrunnen“.

Adresse:
Hauptstraße 54
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 27: Gasthof Hirsch

Da der Gasthof an der „Schweizer Straße“, der ehemals wichtigsten Verkehrsader zwischen Württemberg und dem Süden, lag, zog er stets prominente Gäste an. Dazu zählten unter anderem Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und dem über den Luftweg gekommenen Grafen Ferdinand von Zeppelin. Bei der Gründung des Gasthofes hatte kein Geringerer als Herzog Carl Eugen von Württemberg (1728-1793) seine Hände im Spiel. Der Landesherr war dort oft zu Gast, wenn er im Schönbuch der Jagd nachging. Das großformatige Ölgemälde mit seinem Porträt, das der Herzog nach der Fertigstellung des Hauses als Zeichen seiner besonderen Gunst gestiftet hatte, hängt noch heute am selben Platz im renovierten „Saal“ im ersten Stock des „Hirschs“.

Adresse:
Hauptstraße 64
70771 Leinfelden-Echterdingen

Station 28: Die Schwedenscheuer

Die Schwedenscheuer wurde vermutlich während der Unruhen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) oder bald danach errichtet. Der Erbauer dieser Fachwerkscheune im nordischen Stil soll – so die (mündliche) Überlieferung – ein schwedischer Soldat gewesen sein, der in der Schlacht bei Nördlingen 1634 verwundet wurde und nach seiner Genesung in Echterdingen sesshaft geworden sei. Verschiedene typische architektonische Details scheinen für diese Vermutung zu sprechen, wie zum Beispiel das für Schweden charakteristische Mansardendach oder das Rundbogentor. Als Hinweis auf die Zeit der Erbauung könnte auch ein Dachziegel mit der Jahreszahl 1681 gelten.

Adresse:
Hauptstraße 71/1
70771 Leinfelden-Echterdingen