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Nächster Schritt bei der Sanierung der „Historischen Mitte“  Kleines Gebiet, rasches Vorankommen

Die Sanierung der „Historischen Mitte“ in Echterdingen beschäftigt die Stadtverwaltung seit geraumer Zeit. Auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden wurden in den Planungsprozess einbezogen. Nun hat der Gemeinderat grünes Licht für die 1. Änderung des Bebauungsplanverfahrens Burg-/Bismarckstraße gegeben. Doch was steckt dahinter?

Foto: Krämer/Stadt

Die evangelische Kirchengemeinde nutzt ein 1966 gebautes Gebäude als Gemeindehaus. Allerdings genügt es den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Eine energetische Sanierung lohnt sich angesichts hoher Kosten nicht. Die Kirchengemeinde ist deshalb mit dem Wunsch an die Stadt herangetreten, möglichst in der Nähe der Kirche neu zu bauen. Dieser Gedanke wurde im Rahmenplan zum Sanierungsgebiet „Historische Mitte Echterdingen“ aufgegriffen und ein Standort südlich vom alten Schulhaus – im Umfeld der Gaststätte Paulaner – vorgeschlagen. Aus Gesprächen mit der Kirchengemeinde entwickelte sich die Vorstellung, das neue Gebäude auf städtischem Grund nördlich und südlich der Gaststätte zu bauen. 

Im Gegenzug könnte die geplante Heizzentrale dort entstehen, wo heute das Gemeindehaus zu finden ist. Der Vorteil dieses Standorts: Er liegt zentral, um die öffentlichen Gebäude mit Energie zu versorgen.

Obstwiesenpark wird zu Stadtgarten

Die geplante Grünanlage, die bisher in der Rahmenplanung als „Obstwiesenpark“ angegeben wurde, wird nun als „Stadtgarten“ bezeichnet. Dieser neue Name spielt auf den dörflichen Ursprung Echterdingens an. Dort sind Wege geplant, außerdem Spiel- und Aufenthaltsflächen. Auch neue Obstbäume sollen gepflanzt werden. Zusätzlich sind noch an Anlagen für die Geothermie der Heizzentrale geplant.

„Es ist uns ein großes Anliegen, die Planungen nun in ein formales Verfahren zu überführen“, sagte Baubürgermeister Benjamin Dihm in der Sitzung. Denn dann könnten die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Träger öffentlicher Belange eingesammelt und berücksichtigt werden. 

Dr. Eberhard Wächter (Vorsitzender FW/FDP-Fraktion) störte sich am seiner Meinung nach zu kleinen Zuschnitt des Plans. Das ist nach Worten des Planungsamtsleiters Philipp Schwarz der Tatsache geschuldet, dass die Stadtwerke möglichst rasch mit den Planungen für die Heizzentrale beginnen wollen, um eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu erreichen. Dem stimmte auch die Ingrid Grischtschenko zu. „Es ist wichtig, dass die Sanierung weitergeht und die Heizzentrale auf den Weg gebracht wird“, so die Grünen-Stadträtin. Auch für Walter Vohl bringt die Heizzentrale Vorteile. „Im Vergleich zu einzelnen Heizungen in den Häusern bedeutet das weniger Emissionen“, betonte der Stadtrat der Freien Wähler. 

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Ilona Koch mahnte, das Verfahren zu beginnen, damit keine Ehrenrunden gedreht werden müssen, aber auch die Bürger rechtzeitig zu beteiligen. Das forderte auch Jürgen Kemmner (Fraktionsvorsitzender L.E. Bürger/DiB), der mit dem Planzuschnitt „leben kann“. Erich Klauser erinnerte an die Planungen für ein zentrales Rathaus in Leinfelden. „Es ist doch heute unklar, was mit dem Rathaus-Anbau in Echterdingen passiert“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Roland Klenk fasste am Ende dieses Tagesordnungspunktes die Vorteile des Verfahrens – das bei einer Enthaltung beschlossen wurde – zusammen. „Wir haben“, so der Oberbürgermeister, „mit der Kirchengemeinde nur einen Ansprechpartner, außerdem mit dem Stadtgarten, dem Gemeindehaus und der Heizzentrale klare Ziele vor Augen“. Würde man das Plangebiet erweitern, hätte man mehr Beteiligte, „und das braucht mehr Zeit“.