Historischer Pfad lässt sich nun online erkunden Geschichte von Echterdingen wird digital
Ein Historischer Lehrpfad – das klingt direkt nach trockenem Geschichtswissen, vielen Jahreszahlen, angegrauten Bildern und Mauerresten. Ein Schmankerl eher für Liebhaber der Geschichte oder anderweitig historisch interessierte Personen.

In der Praxis hat die Stadt ihr geschichtliches Erbe und denkwürdige Stationen der Stadtgeschichte jedoch weitab dieser Vorstellung neu interpretiert und spannend für Groß und Klein ins digitale Jetzt geholt.

Der historische Pfad Echterdingen führt mit großen Info-Schautafeln durch den bedeutungsvollen Ortskern Echterdingens. Beginnend beim Rathaus aus dem 16. Jahrhundert leitet der Rundweg an 28 sehenswerten Meilensteinen des Stadtteils entlang. Auch online kann dieser Rundweg seit einiger Zeit nachgelesen werden. Zusätzlich zu den einzelnen Stationen gibt es bereits kurze unterhaltsame Videos. In diesen berichtet Dr. Hans Huber, Altstadtrat und echtes Unikat, in seiner ganz ureigenen Art zur jeweiligen Station und untermalt somit die Texte anschaulich.
Einst ins Leben gerufen hat den Pfad der Förderverein Heimatmuseum Echterdingen e.V., der im Juli 2000 gegründet wurde. Als erstes Projekt des Vereins entstand in Zusammenarbeit mit dem Foto Club Leinfelden-Echterdingen dazu die erste bebilderte Broschüre in einer Auflage von 3.000 Stück. Finanziell und ideell unterstützt wurde das Projekt von der Stadt Leinfelden-Echterdingen.
Dank der digitalen Entwicklungen innerhalb der Stadt ist der historische Pfad durch den Stadtteil Echterdingen nun, in einer weiteren Variante, nahezu allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich geworden. Im Zuge der Digitalisierung ist es gelungen, die verschiedenen Stationen des Pfads mittels einer 360°-Ansicht noch erlebbarer und greifbarer zu machen. Die einzelnen Etappen können mit bis zu 15 Ansichten pro Standort virtuell begangen werden. Auch ermöglichen die Aufnahmen Innenansichten von Gebäuden, die man sonst nicht betreten kann.

Das historische Vermächtnis und das Wissen um die Stadtgeschichte auch digital zu erhalten ist Roland Klenk sehr wichtig. „So wie der digitale Wandel zu unserer Geschichte gehört, so gehört es sich auch, die Geschichte zu digitalisieren und somit neu erlebbar zu machen“, bekräftigt der Oberbürgermeister. Mit tristen Jahreszahlen und alten Mauern habe dieser Rundweg nicht mehr viel zu tun. „Digitalisierung muss in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern dienen“, so Klenk weiter.
Die Umsetzung des Ziels „360°-Heimatverbundenheit“ gelang der Stadt mithilfe der eindrucksvollen Aufnahmen einer auf 3D-Rundgänge spezialisierten Medienagentur aus Stuttgart. Mit neuester Kameratechnik konnten so die verschiedenen Räumlichkeiten und Objekte wirkungsvoll in Szene gesetzt werden und ergänzen nun den historischen Pfad im Internet. Dank der Einbindung von Geo-Koordinaten findet jeder Spaziergänger garantiert seinen Weg.
Ob alt oder jung, zu Besuch im Ländle, neu zugezogen oder weggezogen und die Heimat vermissend – auf diese Weise bietet LE beinahe ein Zuhause wie die eigenen vier Wände und gleichzeitig digitale Lebenswelt.